Über die Rasse

Der Lobito Herreño oder Perro Lobo Herreño

Der Wolfhund von El Hierro, eine alte Hütehundrasse

Wer im (deutsch- oder englischsprachigen) Netz nach Informationen über den Lobo Herreño sucht, findet wenig – und davon ist die Hälfte voneinander abgeschrieben. Die folgende Beschreibung ist eine Mischung aus verschiedenen Quellen und eigenen Erfahrungswerten – und letztendlich auch eine Charakterisierung des Lobitos, der in unserer Gesellschaft und mit den heutigen Haltungsformen abseits seiner ursprünglichen Funktion als Gebrauchshund in unseren Augen Sinn macht. Wichtig ist vor allem eines: Der Gesundheit und dem Wesen eines Hundes muss immer der Vorzug vor dem idealen Aussehen gegeben werden. Damit weichen wir von den üblichen Ansichten zur Rassehundezucht ab, aber aktuelle Entwicklungen rund um die Lobitos zeigen, dass dieser Fokus immens wichtig ist.

Die Geschichte

Bild: Ca. 1960 auf El Hierro, Maria Nieves Barrera Garcia

Lobitos waren bis etwa in die 1970er Jahre die Hütehunde, die auf der kanarischen Insel El Hierro und benachbarten Inseln üblich war, um vor allem Ziegen, aber auch Schafe und Rinder zu hüten. Die Viehhaltung war bis dahin weit verbreitet. Als viele Hirten ihre Herden aufgaben, ließen sie auch ihre Hütehunde laufen und es folgte eine Zeit, in der Lobitos größtenteils als Straßenhunde durchkamen. Als sich ihre Zahlen vermehrten und die Trupps unangenehm auffielen, begann man besonders auf El Hierro, die Tiere zu schießen, bis ihre Zahlen massiv dezimiert waren. Erst in den letzten Jahren wird der Lobito Herreño als eine Art Kulturgut der Inseln angesehen und Verbände bemühen sich darum, ihn zu erhalten und zu vermehren.

Es gibt Aufzeichnungen, die besagen, dass als die spanischen Eroberer zwischen 1402 und 1496 die Kanarischen Inseln besiedelten, sie dort bei den Einheimischen (den Guanches, vermutlich Berber aus dem nördlichen Afrika, die die Inseln da schon mehrere Jahrhunderte bewohnten und Hunde verehrten) folgende Hunde beobachteten: „wild dogs like wolves, but they are small“ (engl., ‚wilde Hunde wie Wölfe, aber sie sind klein‘). Ob diese Tiere die Vorfahren der heutigen Lobitos sind, ist nicht ganz klar. Sicher scheint zu sein, dass Lobitos tatsächlich autochthon (einheimisch) auf der Insel El Hierro waren. Erste gesicherte Erwähnungen des Lobo Herrenos gibt es seit über 200 Jahren – und damit gehört diese Rasse zu den ältesten bekannten Hunderassen.

Quellen: The Border Collie Museum (abgerufen 24.12.2020), Kanaren-Express Nr. 26, 2009 (abgerufen 24.12.2020), persönliche Mitteilung F. Hoschka (2019)

Das Wesen

Lobitos gelten als extrem aktiv und als Kletter- und Ausbruchskünstler. Irgendwo wurde die Aussage getroffen, sie seien ‚dominant‘ und das wird so weitergegeben. Sie sollen manchmal scheu und Fremden gegenüber zurückhaltend sein. Das haben wir noch bei keinem Lobito erlebt – das sind Beschreibungen, die auf ‘klassische’ Wolfhunde wie den Saarloos oder den Tschechischen Wolfhund hin und wieder zutreffen können, aber ganz sicher nicht auf die Lobitos.

Lobitos sind Hütehunde – in ihrem Wesen ähneln sie am ehesten Altdeutschen Hütehunden. Das bedeutet vor allem, dass sie explizit gezüchtet wurden, um mit dem Menschen zusammenzuarbeiten, ihm zugewandt zu sein und gemäßigt in ihrem Jagd- und Aggressionsverhalten (damit sie das Vieh nicht verletzen oder gar töten). Sie sind in keiner Eigenschaft überbetont gezüchtet, sondern eher Allrounder, die vor allem kooperativ sind, gerne mitmachen und dabei ausreichend Umsicht, Willen zur Zusammenarbeit und Bauernschläue beweisen.

Lobitos sind sensible Hunde, die schnell zu beeindrucken sind – ein typisches Merkmal für Hütehunde. Sie sind anhänglich, ohne überbetont zu kontrollieren, wie es sich bei so mancher Rasse aus dem Hüteverhalten ableitet. Fremden gegenüber sind sie höflich respektvoll bis offen freundlich, solange ihre Bezugspersonen sie willkommen heissen. Dann können sie geradezu überschwänglich freudig werden. Fremde, die Merkmale eines Eindringlings haben und bedrohlich wirken, werden alarmiert aus der Distanz angeblufft oder lauthals verbellt. Sie tendieren dazu, in ernsthaften Stresssituationen eher hysterisch zu reagieren und die Flucht ergreifen zu wollen – allerdings vor allem dann, wenn sie niemanden haben, an dem sie sich orientieren können oder es nicht anders gelernt haben. Lobitos fragen oft ab, was der/die Halter:in von einer Situation hält und richten sich dann vertrauensvoll nach diesem Urteil.

Alle Lobitos, die wir kennengelernt haben, zeichnen sich durch ein auffallend gemäßigtes Aggressionsverhalten aus, das auf der einen Seite eine äußerst breite Palette an Eskalationsstufen im Ausdrucksverhalten zulässt, aber die Extreme meidet. Ein Lobito gibt eher klein bei als eine Konfliktsituation tatsächlich eskalieren zu lassen. Das bedeutet nicht, dass Lobitos kein Aggressionsverhalten zeigen – es bedeutet, dass Lobitos breitgefächerte kommunikative Möglichkeiten im Verhaltensrepertoire zur Verfügung stehen, um sich zu behaupten, ohne sich und andere zu gefährden. Und das ist eine überaus wertvolle Eigenschaft.

Lobitos sind auch aufgrund ihrer eher wenig länglichen, fast quadratischen Körperform sehr geländegängig, geschickte Hindernisüberwinder und sehr wendig. Sie besitzen auffällig bewegliche Zehen, die sie auch in unwegsamen Gelände einsetzen, um festen Halt zu haben. Der Hals des Lobitos ist außergewöhnlich beweglich – Tiere können ihren Kopf dank des sehr beweglichen Halses um fast 180° nach hinten legen und tun das auch in unterschiedlichen Situationen. Viele Lobitos scheinen eine große Affinität zu Wasser zu haben (was für eine Inselrasse möglicherweise gar nicht so verwunderlich ist).

Quellen: Kanaren-Express Nr. 26, 2009 (abgerufen 24.12.2020), Wikipedia ‚Hierran Wolfdog‘ (engl., abgerufen 24.12.2020), RSCE Rassebeschreibung (abgerufen 24.12.2020), eigene Erfahrung

Die Genetik

PCA-Analyse von MLG – in dieser Übersicht sind keine Lobitos zu sehen.

Suaréz et al. veröffentlichten 2013 eine Studie über die genetische Charakterisierung von fünf kanarischen Hunderassen: den Podenco Canario, den Presa oder Dogo Canario, den Pastor Garafiano, den La Palma Ratonero und den Lobito Herreño. Ihr Interesse war auf die Einordnung dieser Rassen in Bezug auf die bekannten Hunderassen gerichtet und inwieweit sich diese Rassen von anderen unterscheiden. Ihr Fazit lautet, dass es sich bei allen fünf Rassen um autochthone Populationen handelt, die in sich klar definiert sind und sich genetisch voneinander unterscheiden. Wenn man so möchte, dann könnte man damit sagen, dass der Lobito also eine „gute“ oder „echte“ Rasse ist.

Der Lobito Herreño ähnelt im Vergleich dem Pastor Garafiano am meisten – und das macht auch Sinn, denn diese beiden sind die Hütehunde unter den vertretenen Rassen. Während der Pastor Garafiano allerdings genetisch relativ eng aufgestellt ist, was darauf hinweist, dass die Population in sich nicht sehr divers ist, ist das bei den Tieren, die in den Jahren vor der Veröffentlichung der Studie für den Lobito untersucht wurden, nicht der Fall. Das macht Sinn: Blickt man auf die Geschichte der Lobitos in den letzten Dekaden, dann kann man sich sehr sicher sein, dass die vielen ausgesetzten, funktionslosen Lobitos sich über Jahre mit anderen Hunden paarten, die auf El Hierro leben. Vermutlich hat sich dabei eine gesunde genetische Diversität eingeschmuggelt, von der der Lobito heute profitiert. Andererseits findet man deswegen heute auch zuverlässig Individuen, denen die Hüteeigenschaften abhanden gekommen sind und die in ihrem Verhalten weniger spezialisiert sind.

Auch wenn die Lobito Herreños klar eine identifizierbare Population bilden, deutet genetisch nichts darauf hin, dass es sich bei der Rasse um einen Hundetyp handeln könnte, der eine komplett andere Abstammung hat als alle uns bekannten Hunde (s. Mythen). Das genetische Profil zeigt, dass die Hunde ihren Ursprung im europäischen, nordafrikanischen und asiatischen Raum haben.

Quelle: Suaréz et al. 2013 (abgerufen 24.12.2020)

Das Aussehen

Die (freie) Übersetzung der Beschreibung des Aussehens für den Lobito Herreño nach den Vorgaben der RSCE ist hier aufgeführt. Allerdings sind bestimmte Formulierungen und Beschreibungen ohne Kenntnis der Sprache und Fachsprache ziemlich sicher ungenau oder grenzwertig interpretiert.

Allgemeines Aussehen: Wolfhund, mittlerer Typ und ursprüngliches, wolfsartiges Erscheinungsbild.

Temperament / Verhalten: Was ihre Eigenschaften und Nutzung angeht, sind diese Tiere vor allem für das Hüten kleineren Viehs geeignet, ihrem Besitzer treu und Fremden gegenüber misstrauisch.

Kopf, Kopfregion
Schädel: dreieckige Form, gut bemuskelt, von oben und der Seite betrachtet bildet er einen stumpfen Keil. Was die Länge und Breite angeht gibt es keine Unterschiede zwischen Hündinnen und Rüden; nichtsdestotrotz, wenn Unterschiede im Kopfumfang vorhanden sind, dann sollte der bei Rüden größer sein und ihm einen etwas kräftigeren, massigeren Anblick geben.

Gesichtsbereich
Nasenspiegel: Der Nasenspiegel ist im allgemeinen schwarz; dennoch gibt es Tiere mit einem leberfarbenen Nasenspiegel, der mit helleren oder kupferfarbenen Hautschichten assoziiert ist.

Schnauze: Länglich und schmal

Lippen: Schmal, an die Wangen angrenzend, Mundwinkel geschlossen und der Rand der Lippen ist schwarz.

Kiefer / Zähne: Kräftige und symmetrische Kiefer. Gut entwickelte Zähne, besonders die Fangzähne. Scheren- oder Zangengebiss mit 42 Zähnen, wie es die normale Zahnformel für Hunde verlangt.

Wangen: Prägnant und gut bemuskelt, aber nicht markant hervorstechend.

Augen: Klein, Farbe braun.

Ohren: Kurz, dreieckig in ihrer Form, angesetzt im hinteren Bereich des Schädels mit den Ohrmuscheln seitlich nach vorne ausgerichtet.

Hals: Breit und in Relation kurz.

Körper
Rückenlinie: Die Rückenlinie ist gerade, vom Widerrist zur Kruppe leicht abfallend. Rüden sind signifikant höher als Hündinnen.

Brust: Der Brustkorb ist gut geformt, seine Unterseite geht nicht bis zu den Ellenbogen.

Abdomen: Gedrungen/Schmal, einen schlanken Anblick ergebend.

Rute: Breit am Rutenansatz, die Rutenspitze ist wie der Fleck auf der Mitte der Rute schwarz.

Beine
Vorderbeine: Zeigen eine gute Haltung (?) mit einem feinen bis mittleren Skelettbau, der Beinumfang der Rüden ist kräftiger.

Hinterbeine: Males should present a greater angle for humerus inclination, instead females should exhibit a coxal major inclination, thus showing a higher hip drop. (Original: „Los machos deben presentar un mayor ángulo para la inclinación del húmero, en cambio las hembras deben presentar una inclinación del coxal mayor, mostrando así una mayor caída de la cadera.“)

Bewegung: Harmonisch und leichtfüßig, im schnellen Trab verlassen die Beine kaum den Boden (?). Kopf und Hals sind in Richtung einer horizontalen Linie abgesenkt (?).

Fell
Felleigenschaften: Das Fell ist kurz, im Sommer kürzer als im Winter, das Winterfall ist etwas länger und dichter.

Fellfarbe: Die häufigste Farbe ist grau (heller oder dunkler), auch rötliche Töne kommen vor, die Maske ist von heller Farbe und zieht sich entlang des Maules zur Oberseite der Schnauze. Um die Augen kann die Maske heller sein; es gibt außerdem weiße oder créme-farbene Individuen, die keine Maske tragen.

Größe und Gewicht
Gewicht: Das durchschnittliche Gewicht sollte 22 kg für Rüden und 18 kg für Hündinnen sein.
Größe: Das mittlere Widerristmaß ist für Rüden 59 bis 62 cm, für Hündinnen 52 bis 54 cm.

Quelle: Patrón racial del Lobito Herreño / Rassebeschreibung der RSCE (übersetzt mit Google und Leo, abgerufen am 25.12.2020)

Zusätzliche Bemerkungen: Es heißt, dass es heutzutage zwei Varianten des Lobitos auf den kanarischen Inseln gibt – eine kleinere, zierlichere, die für das Hüten von Kleinvieh bevorzugt wird, und eine größere, robustere, die zum Rindertreiben verwendet wird. Der Unterschied sollen etwa 10 cm im Stockmaß sein. Wenn das so ist, dann muss das eigentlich auch bedeuten, dass die größere Variante eher kerniger im Hüteverhalten ist, auch wenn Ziegen (die das übliche Kleinvieh auf El Hierro waren) sicher wehrhafter sind als Schafe. Ggf. wurde für die zweite Variante der Deutsche Schäferhund eingekreuzt, wie es auch beim Pastor Garafiano geschah – oder es waren Pastor Garafiano selbst. Dafür sprechen einige heutige Lobitos, die heute zumindest in der frühen Ontogenese sehr dunkel sind und / oder eine dunkle Schnauze haben und teils auch behalten.

Quellen: persönliche Mitteilung F. Hoschka (2019); vergl. The Border Collie Museum (abgerufen 25.12.2020)

Die Mythen

Eine der größten Mythen rankt sich um die Herkunft der Lobitos. So wird der Rasse immer wieder nachgesagt, sie wäre – anders als alle anderen Hunde – ein Abkömmling einer Unterart des Europäischen Wolfes, des arabischen Wolfes, Canis lupus arabs. Für diese Annahme gibt es allerdings keine Indizien und das Argument, Lobitos sähen dem arabischen Wolf ähnlich, fallen in Anbetracht der Formenvielfalt und Veränderbarkeit des Aussehens von Hunden kaum ins Gewicht. Dass sich eine Hunderasse, die in einem durchschnittlich wärmeren Klima gezüchtet wird, in ihrem Aussehen anpasst, ist – wie bei Wölfen – wenig verwunderlich (s. Allensche Regel). Besonders bei einem Gebrauchshund ist zu erwarten, dass seine Leistungsfähigkeit gegenüber seinem Aussehen wichtiger ist und Lobitos lange darauf selektiert wurden, auch im Sommer Hitze lange gut zu ertragen.

Ein weiterer „Mythos“ ist das Zuschreiben wolfsähnlichen oder wolfhundähnlichen Verhaltens. Sicherlich gibt es Lobitos, die unerwünschtes oder auffälliges Verhalten zeigen. Aber die Verhaltensweisen, die die Haltung von Wolfhunden oft erschweren (Zerstörung von Gegenständen, wenn alleine, Ausbrüche und mitunter Aggressionsverhalten und massives Jagdverhalten), sind bei Lobitos nicht vertreten. In ihrem Fall kann man vom Aussehen nicht auf das Verhalten schließen. Das bedeutet auch, dass eine Haltung in Käfigen oder Gehegen nicht sinnvoll ist. Der Lobito ist ein klassischer Hund, der – sofern entsprechend daran gearbeitet wurde, wenn das notwendig ist – nicht mit seiner genetischen Nähe zu seinem wilden Pendant kämpfen muss. Allerdings gibt es inzwischen eine besorgniserregende Entwicklung, die im nächsten Abschnitt aufgegriffen wird: das Einkreuzen von Wolfhundrassen.

Die Probleme

Zwei großen Problemen sehen Lobitos in ihrer Zukunft entgegen, die letztendlich miteinander zusammenhängen. Solange diese Rasse für den Gebrauch gezüchtet wurde und damit vor allem Wert auf ihr Verhalten, ihre Kooperationsfähigkeit und Ausgeglichenheit gelegt wurde, konnten sich Lobitos zu diesen phantastischen Hunden entwickeln, die sie heute sind. Inzwischen haben sie aber in den allermeisten Fällen keinen Nutzen mehr, denn hütbare Herden gibt es kaum noch. Menschen, die heute Lobitos züchten und es sicher gut meinen, legen vor allem Wert auf ihr Aussehen und unterschätzen in großem Maß die wahren Vorteile dieser Rasse. Weil es nur so wenige Lobitos gibt, greifen einige deswegen auch auf andere Rassen zurück, die leichter zu bekommen sind, und verkreuzen die Tiere. Die Rassen, die dabei zum Zug kommen, sind vor allem Tschechoslowakische Wolfhunde, Saarloos Wolfhunde, Huskys und gegebenenfalls noch Tamaskaner. Keine, absolut keine dieser Rassen wurde mit dem Ziel gezüchtet, Vieh zu hüten. Das ursprüngliche Zuchtziel von TWH waren beeindruckende Zugriffshunde für Militär und Polizei, das der SWH die Nähe zum Wolf (die letzte offizielle Einkreuzung eines Europäischen Wolfes erfolgte in den 1960er Jahren). Auch nordische Rassen wie der Husky hüten nicht – sie laufen.

Aus diesen Vermischungen entstehen Hunde, denen das Kernmerkmal des Lobitos mehr oder weniger fehlt und das auf lange Sicht die wichtigste Eigenschaft dieser Rasse zerstören kann. Wie elementar die Züchtung hin zu einem Hütehund als Verhaltensschwerpunkt in unserer modernen Gesellschaft ist, kann nur erfassen, wer sich mit den Eigenschaften dieser Rassen auseinandergesetzt hat und verstanden hat, welche hypertrophierten (durch Zuchtwahl überbetonte) Merkmale in unseren Breiten häufig zu Problemverhalten (in den meisten Fällen Normalverhalten, das aber für die Gesellschaft als schwierig, auffällig oder gefährlich wahrgenommen wird) führen.

Wer sich auf die Suche nach einem Lobito begibt, wird vermutlich in den kommenden Jahren immer größere Probleme haben, reinrassige oder annähernd reinrassige Tiere zu finden. Auch deswegen wird es in naher Zukunft wichtig sein, Tiere, die in der Zucht eingesetzt werden sollen, mit einem Stammbaum und vor allem einem DNA-Profil mit vergleichenden Multilocus-Genotypen-Analysen zu den kritischen Rassen auszustatten.

Einen wirklich guten Familienhund und Begleithund kann der Lobito Herreño auf Dauer nur abgeben, wenn bei der Zucht auf die Verhaltensmerkmale größerer Wert gelegt wird als auf das Aussehen.

Problematisch könnte ebenfalls sein, dass mit den oben angegebenen Rassen auch Erbkrankheiten an den Lobito weitergereicht werden. So berichtete Mitte 2020 ein Halter auf Facebook, dass sein Lobito Träger der furchtbaren Erkrankung Degenerative Myelopathie (DM) sei – eine Erkrankung, die bspw. bei Saarloos Wolfhunden häufig ist.

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